Die Musikkapelle besteht wahrscheinlich schon seit Anfang des 19. Jahrhunderts. Eine eingeritzte Jahreszahl im Kirchturm zeigt, dass es bereits 1826 ein Turmblasen gegeben hat.
Johann Größlhuber (Xandner) war wahrscheinlich von 1878 bis 1898 Kapellmeister. Die Musikkapelle spielte zu dieser Zeit nicht nur in Handenberg, sondern auch in Gilgenberg und Schwand bei Hochzeiten. Es wurde aber auch in St. Georgen/F. beim traditionellen Kaiserfest am 15. August 1893 musiziert.
1898 wurde Georg Schmitzberger (Loamhofer) Kapellmeister. Johann Schöffecker erklärte sich bereit als Hornist in die Kapelle einzutreten und Ludwig Kücher wurde bewogen den Bass zu spielen.
Nun war die Musikkapelle zusammengestellt und mit größtem Eifer begannen sie zu proben, sodass sie bald im Stande waren, öffentlich aufzutreten.
Die Musikkapelle Handenberg war zu dieser Zeit sehr eng mit der Feuerwehr verbunden und war höchstwahrscheinlich eine Feuerwehrmusikkapelle.
Die Anfänge des Turmblasen
Das Turmblasen hat in Handenberg schon eine wahrlich uralte Tradition, wie eine in der Glockenstube eingeritzte Jahreszahl bezeugt. Diese Inschrift gibt wieder, daß bereits 1826 am Kirchturm der Pfarrkirche zu St. Martin ein Weihnachtsblasen stattfand.
Es wurden bis zum Jahre 1981 keine weiteren Aufzeichnungen über die musikalischen Aktivitäten zu Weihnachten geführt, aber man weiß, daß am 24. Dezember 1981 vor dem Friedhof Aufstellung genommen wurde und man abwechselnd am Turm (als Quartett) und bei der Tanne geblasen hat.
Eine lustige Wette zum Turmblasen
In Ermangelung schriftlicher Aufzeichnungen möchten wir an dieser Stelle eine mündlich überlieferte Anekdote erzählen.
Es war einmal an einem tief verschneiten Heiligen Abend. Wie jedes Jahr machten sich die Handenberger Blasmusiker auf den Weg zum traditionellen Turmblasen. Da an diesem Tag zufällig der Kirchturm eingerüstet war, beschloß ein mutiger Trompeter -vom Beruf Maurer- mit seinen Turmbläserkollegen zu wetten, wer denn schneller in der Glockenstube wäre: die 3 Wettkontrahenten über die Stiege im inneren des Turmes oder er, außen über das Gerüst?
Die Wette wurde abgeschlossen und siehe da: der Maurer war schneller oben als die 3 anderen Bläser. Da soll noch einer von der Maurerhymne („Wo i geh und steh“) reden.
Turmblasen heute
Da unser ehemaliger Obmann Walter Dicker auch Obmann des Sportvereins war, wurde vom Sportverein ein nach der Christmette stattfindender Punsch- und Glühweinumtrunk am Kirchenplatz eingeführt, bei welchem sich die Mettenbesucher zu den weihnachtlichen Klängen der Musikkapelle „Frohe Weihnachten“ wünschen.